Ökologie: GPSoverIP hat sich mit der Lösung GPSauge einen Namen in der Telematik gemacht. Nun haben die Schweinfurter ein Portal zum Bündeln von Verkehren online.
Der Schritt vom Telematiker zum Anbieter einer Frachtenbörse beziehungsweise Mitfahrzentrale liegt nicht auf der Hand. "Die Idee zu dem Verkehrsmanagement-Portal clickApoint hatten wir aber schon länger", sagt André Jurleit, Geschäftsführer von GPSoverIP. Für ihn bietet das kostenlose Online-Angebot einerseits einen gewissen Werbeeffekt, um die Telematikmarke GPSauge bekannter zu machen. "Andererseits leisten wir mit clickApoint einen Beitrag zum Umweltschutz", erläutert er gegenüber "trans aktuell". Dabei handelt es sich nach seinen Angaben um einen Marktplatz, den es in dieser Form noch nicht gegeben hat. "Denn wir bringen alle Verkehrsträger zusammen sowie auch alles, was transportiert werden kann."
Als Frachtenbörse kann der Spediteur, Verlader oder KEP-Dienst das Angebot auf clickapoint.com nutzen. Damit dabei auch alles mit rechten Dingen zugeht, gelten die Allgemeinen Deutschen Spediteurbedingungen (ADSp). "Darüber hinaus haben wir großen Wert darauf gelegt, das Ganze möglichst nutzerfreundlich zu gestalten", so Jurleit. Sein Anspruch: die modernste und nutzerfreundlichste Frachtenbörse beziehungsweise Mitfahrgelegenheit im Netz zu etablieren.
Da es webbasiert funktioniert, ist keine Installation erforderlich.
Die Registrierung ist einfach:
E-Mail-Adresse sowie ein Passwort eingeben, diese dann über einen Klick in der automatisch generierten Rückmail verifizieren und fertig. Bei der Eingabe zeigt sich das System bedienerfreundlich. Nach der Wahl des Kontinents und des Landes kann der Nutzer entweder einen Ort oder dessen Postleitzahl als Start beziehungsweise Ziel eingeben. Ein Radius um diese Punkte herum sowie ein Datum grenzen das Angebot ein. Kommen wir zu der Frage, was angeboten wird: Hier kann man zwischen einem Mitfahrer, einem Sitzplatz, Fracht und Ladefläche wählen.
Zudem ist es möglich, verschiedene Verkehrsträger auszusuchen. "Zum Teil verweist clickApoint noch auf andere Systeme, etwa auf das der Deutschen Bahn. Wir sind aber dabei, alle Funktionalitäten in unsere Lösung zu übertragen", berichtet Jurleit. Mehr als 2.000 Angebote sind in dem Portal bereits eingestellt, das zur Messe "Transport Logistic" scharf geschaltet wurde. Im Laufe der Zeit sollen es natürlich noch wesentlich mehr werden. "Dafür muss clickApoint natürlich erst einmal einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichen. "
Damit das gelingt, haben die Verantwortlichen bei GPSoverIP einen Schritt weiter gedacht. Mit Blick auf das Hauptprodukt, die Telematiklösung GPSauge, ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Schweinfurter umfangreiche Möglichkeiten zur Integration von Telematiksystemen planen. So soll es zukünftig möglich sein, verfügbare Fahrzeuge anhand der Geokoordinate mittels GPS-Signal zu finden. Das ermöglicht eine noch flexiblere Nutzung des Systems und vor allem eine bessere Auslastung der daran beteiligten Fahrzeuge. "Damit lässt sich ein nennenswerter Beitrag zur CO2-Reduktion leisten", sagt Jurleit. Und ganz nebenbei würden auch noch die Transportkosten sinken und die Güter erreichen ihr Ziel schneller.
Natürlich geht es gerade im gewerblichen Bereich nicht nur darum, ein Gut zu bewegen. "Sondern man möchte das Unternehmen kennenlernen, das hinter dem Transport steht", erklärt Jurleit. Daher haben die Anbieter die Möglichkeit, sich ausführlich vorzustellen.
Von der Adresse über Unternehmensdaten bis hin zu Bildern des Unternehmens oder angebotenen Dienstleistungen lässt sich alles einstellen. Diese Informationen lassen sich dann sogar von Besuchern einsehen, die nicht registriert sind. Flexibel zeigt sich clickApoint auch bei der Preisangabe: Dort hat der Nutzer die Möglichkeit, seine Dienstleistung entweder gegen einen Festpreis oder aber auf Verhandlungsbasis einzustellen.
Darüber hinaus bringt clickApoint aber noch weitere Möglichkeiten mit. So kann der Nutzer nicht nur einen bestimmten Auftrag wie auf einem Spotmarkt einstellen. Er kann auch generelle Transporte einpflegen. Wer Zwischenstopps zulässt, bekommt mögliche Zuladungen nicht nur von A nach B zu sehen - sondern auch diejenigen, die auf der Strecke liegen. Hinzu kommt ein ebenfalls kostenloses Zahlungsmanagement. "Das ermöglicht Sicherheit für beide Seiten", erklärt Jurleit. Dabei fungiert clickApoint als Mittler. Die Überweisung erhält der Transporteur, sobald dessen Kunde die korrekte Abwicklung des Auftrags bestätigt, spätestens jedoch nach 14 Tagen.
Des Weiteren haben die Entwickler bereits zahlreiche Schnittstellen programmiert. Mit diesen ist es möglich, eigene Softwarelösungen an clickApoint anzubinden. So entfällt eine dopelte Datenerfassung. Den ersten großen Schritt in Richtung eines Online-Marktplatzes hat GPSoverIP folglich gemacht. Weitere sollen nach und nach folgen. So wird es möglich sein, Angaben bezüglich Fahrzeug, Sattel beziehungsweise Aufbau zu machen. Maßangaben zur Länge, Breite und Höhe des Fahrzeugs lassen sich ergänzen, ebenso wie das Volumen oder Gewichtsangaben. Selbst Angaben wie "Ladungssicherungs-Zertifikate nach Code XL 12642" werden dann abgefragt. Auch soll der Nutzer sehen könnewn, ob etwa eine seitliche Beladung oder ein Palettentausch möglich sind.
(Quelle: "trans aktuell" - Ausgabe 15 vom 26. Juli 2013, Seite 19 - Rubrik: Kommunikation)