In Schweinfurt entwickelt, betritt mit clickApoint.com ein neuartiges Transport- und Logistikportal die weltweite Bühne des Internets. Per Knopfdruck wurde das globale Verkehrsmanagementsystem "Made in Mainfranken" vor Kurzem auf der Messe "Transport & Logistic" in München durch Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer symbolisch gestartet. Hinter André Jurleit, Geschäftsführer der GPSoverIP GmbH - sein Unternehmen ist seit 16 Jahren Anbieter und Hersteller ganzheitlicher Telematíksysteme zur Fahrzeugortung und Flottenmanagement - liegen rund acht Jahre Entwicklungsarbeit und jede Menge Investitionskosten. "Anfangs hatten wir acht Mitarbeiter dafür abgestellt. Heute beschäftigen sich täglich drei Mitarbeiter mit der Weiterentwicklung von clickApoint.com", so Jurleit. Auf die Idee, eine Transportbörse zu entwickeln, sei er vor vielen Jahren gekommen, erzählt Jurleit - als er selbst eine Warensendung auf den Weg zu schicken hatte und er sie einem seiner Unternehmenskunden, die zeitgleich den gleichen Transportweg fuhren, mit auf den Weg geben konnte. Heute hat Jurleit seine einstige Vision zu einer zentralen Managementplattform umgesetzt, die alle Verkehrsaktivitäten und Transporte vernetzt, ganz gleich ob zu Wasser, in der Luft, auf der Straße oder auf der Schiene. Jurleit: "Egal ob Verlader oder Spediteur, ob Kurierdienst, Paketdienst oder Zubringer, ob privat oder gewerblich: Auf clickApoint.com finden alle Parteien zueinander, bei denen es sich um die Bewegung von Gütern, Personen oder Tieren dreht. Die Plattform ist zugleich Frachtenbörse und auch Mitfahrzentrale." Entgegen zahlreicher Transportbörsen im Internet setzt Jurleit auf Einfachheit, leichte Bedienung und Übersichtlichkeit - ganz im Sinne weitläu?g bekannter sozialer Netzwerke. "Denn das Potential, einmal ein ganz Großes zu werden, hat clickApoint zweifelsohne", meint Jurleit - und dann könnten sich auch die hohen Investitionskosten wieder amortisieren. Mit seinem Portal setzt Jurleit auf Offenheit und Transparenz: Angebote sind ohne Registrierung für jedermann nutz- und einsehbar, und das weltweit. Nicht zuletzt ist die Internetplattform vollständig webbasiert, so dass keinerlei Installation zusätzlicher Software notwendig ist. Und es lässt sich der komplette Prozess, angefangen mit der Einstellung eines Angebotes oder einer Ausschreibung bis hin zur Kommunikation, der Willenserklärung und dem kompletten Zahlungsverkehr einfach und übersichtlich abbilden. "Die Plattform sorgt für die Mobilität von Mensch und Güter auf der ganzen Welt", so Jurleits Vision. Den Begriff "global" bezieht der Schweinfurter dabei sowohl auf die Nutzervielfalt wie auch auf die internationale Ausrichtung. Egal für welchen Kontinent der Erde: Karten, Städte und Routen sind weltweit hinterlegt. Und auch Sprachen, Verschiedene ausländische Maßeinheiten und Bezeichnungen werden derzeit ins Portal eingearbeitet - Jurleit: "Drei IT-Fachleute aktualisieren und erneuern täglich die Funktionen und berücksichtigen Wünsche und Anregungen unserer Kunden."
Dynamisch und transparent
Im Gegensatz zu anderen Transportbörsen handelt es sich bei Jurleits Erfindung um eine dynamische Plattform – inklusive nützlicher Zusatz-Tools wie Zahlungsmanagement und bebilderter Firmenpräsentation. Auswählen können Anbieter beispielsweise, ob sie eine Transportmöglichkeit zum Festpreis oder mit Verhandlungsoption einstellen wollen. Zudem können sowohl Angebote als auch Suchanfragen (Ausschreibungen) veröffentlicht und zur besseren Kommunikation bebildert werden. Auch wenn alle möglichen Formen der Mobilität aufeinandertreffen, muss der gewerbliche Nutzer keine Kompromisse eingehen, wird doch auf die Einhaltung geltender Bestimmungen jeder Branche geachtet. Frachtanbieter, Spediteure und Verlader arbeiten beispielsweise auf der Grundlage der Allgemeinen Speditionsbestimmungen (AdSP).
Ein Beispiel aus der Praxis:
Angenommen, ein Anbieter stellt eine Ladefläche von Würzburg nach Barcelona zur Verfügung, gesucht wird aber nur die Strecke von Lyon (Frankreich) nach Girona (Spanien). Da diese beiden Ziele auf der gleichen Route liegen, wird das Angebot angezeigt - sofern der Anbieter Zwischenstopps zulassen möchte.
Aktives Verkehrsmanagementsystem
"Durch die Einbeziehung der gegebenen Infrastruktur wie aktuelle Geodaten, mobile Endgeräte und Telematiksysteme erfindet sich modernes Verkehrsmanagement jetzt neu", betont Jurleit - "an den vielseitigen Möglichkeiten arbeiten wir zukünftig intensiv weiter". Letztendlich bestehe die Chance, den Verkehr nochmals deutlich zu entlasten, Sprit einzusparen und einen Beitrag zur Verringerung des C02-Ausstoßes zu leisten. "Ganz nebenbei sinken auch die Kosten bei den Anbietern und der Transport wird das Ziel schneller erreichen", meint Jurleit.
Praxisbeispiele:
Eine Person bietet die Mitfahrgelegenheit von Karlsruhe nach München an. Ein aktives System mit ortskundigen Geodaten ermittelt die mögliche Wegstrecke über die A 8. Ein Mitfahrsuchender, der von Stuttgart nach München möchte, bekommt als Suchergebnisse den Anbieter gelistet, da dieser an Stuttgart ohnehin vorbeifahrt und für Zwischenstopps bereit ist. Eine Spedition mit einem Frachtauftrag von Venedig nach Köln übermittelt Während ihrer Tätigkeit die aktuelle Position ihres Fahrzeuges durch ihr eingebautes Telematiksystem. Da die Ladekapazität nur zu 80 Prozent ausgeschöpft ist, wäre die Spedition an einer Zusatzladung interessiert. Mit clickApoint wird während der Fahrt positionsbedingt nach Zusatzladung Ausschau gehalten.
Die Schweinfurter GPSoverlP GmbH ist Hersteller und Anbieter ganzheitlicher Telematiksysteme zur Fahrzeugortung und Flottenmanagement. Unter der Marke "GPSauge"verkaufen die Mainfranken weltweit die in Deutschland entworfenen und gebauten Systeme. Sie bietet Lösungen für unterschiedlichste Branchen wie Spediteure, Taxiunternehmer, Bauunternehmer, Entsorger, Handwerker, Kurierdienste oder Omnibusbetriebe. Neben der Entwicklung eigener Technologien arbeiten die Ingenieure der GPSoverlP GmbH auch im Auftrag bedeutender deutscher Konzerne. Zu den Kunden zählen unter anderem AUDI, BMW oder Rohde & Schwarz.
(Quelle: "Wirtschaft in Mainfranken" - Ausgabe 08|13, Seite 16/17 - Rubrik: Mainfranken International)